Unsere Altstadt betritt in der kommenden Saison Neuland: Es ist die erste Spielzeit in der eingleisigen 3. Liga, die 2008 eingeführt wurde. Und auch für die allermeisten Spieler aus unserem letztjährigen Team ist die Liga eine ganz neue Erfahrung.
25 Spieler zählte die Mannschaft von Trainer Timo Rost im vergangenen Jahr. 23 schauen wir uns näher an, denn mit Chris Wolf und Anton Makarenko stehen zwei Abgänge ja bereits fest.
So viel vorneweg: Mit den beiden verlieren wir (zumindest auf die Spielpaarungen gerechnet) bereits über ein Drittel unserer Drittliga-Erfahrung: Chris (siehe Spielübersicht auf Transfermarkt) hat 2013/14 bei unserem diesjährigen Mitaufsteiger, der SV Elversberg, 17 Einsätze gesammelt (wegen einer schweren Verletzung waren es nicht mehr); und Anton Makarenko ist/war wenig überraschend der mit Abstand erfahrenste aus dem Team (125 Spiele für Cottbus, Chemnitz und Babelsberg von 2010 bis 2015).
Bleiben also 23 Spieler.[1]Von diesen 23 Spielern haben 19 bereits einen Vertrag für die kommende Saison. Patrick Weimar, Cemal Kaymaz, Nicolas Andermatt und Tim Danhof beziehe ich aber mit ein. Ich hoffe natürlich, dass die … Weiterlesen
Keine Erfahrung in der 3. Liga: 16 Spieler
16 Spieler und damit gut zwei Drittel haben noch keinen Fuß auf Drittliga-Rasen gesetzt. Um genau zu sein: Die beiden Torhüter Kolbe und Zahaczewski; aus der Abwehr Eder, Schwarz, T. Weber, Moos, Lippert, Pfeil, Götz und Golla; und im Mittelfeld/Angriff Weimar, Kaymaz, Danhof, Stockinger, Chrubasik und Knezevic.
Als einziger kann Dennis Lippert höherklassige Erfahrung vorweisen: Er spielte in der Saison 2016/17 sechsmal für den Club in der 2. Bundesliga, ehe in ein Kreuzbandriss zurückwarf.
1 Spiel: Stefan Maderer
Genau fünf Minuten Drittliga-Luft durfte Stefan Maderer in der Saison 2016/17 schnuppern, als er in Diensten des FSV Frankfurt im Klassiker gegen Sonnenhof Großaspach eingewechselt wurde.[2]Ist irgendwer böse, dass die beiden Teams nicht auf der Liste unserer Gäste im kommenden Jahr stehen? „Made“ war allerdings auch nur für ein halbes Jahr in Frankfurt aktiv (als Leihspieler aus Fürth) und wurde zudem von einer Verletzung zurückgeworfen.
9 Spiele: Alexander Nollenberger
Alexander Nollenberger stieg 2019 mit den kleinen Bayern in die 3. Liga auf, wo er allerdings nur noch sporadisch als Joker zum Zug kam. 2020 wechselte er zur Altstadt – und es war ihm anzumerken, dass seine zwei Jahre beim Rekordmeister keine verlorene Zeit waren.
13 Spiele: Benedikt Kirsch
Der Inbegriff des Türkgücü-Wahnsinns. Benedikt Kirsch war deren vielleicht wichtigster Spieler in der Regionalliga. Gnädigerweise durfte er auch in der 3. Liga ran (bekanntermaßen tauschten Kivran und Co. fast die komplette Mannschaft). Dort absolvierte er die ersten acht Spiele, wurde danach aber überhaupt kaum noch berücksichtigt und stand über weite Strecken nicht einmal mehr im Kader. Nur in den letzten drei Spielen wurde er nochmal eingewechselt.[3]Kein Wunder, die gefühlt sechs Trainer, die Türkgücü in der Saison hatte, konnten ja auch auf gefühlte 55 Spieler im aufgeblähten Kader zurückgreifen …
Bene Kirsch hat allerdings auch noch Zweitliga-Erfahrung: Für Fürth stand er dort 15 Mal dem Platz.
42 Spiele: Nicolas Andermatt
Nicolas Andermatt, der ja hoffentlich bald seinen Vertrag verlängert, spielte ab 2019 für zwei Saisons beim SV Meppen. Dort gehörte er zum erweiterten Stamm und spielte insgesamt 42 Mal. Sein Vertrag wurde dann allerdings nicht mehr verlängert, im Sommer des letzten Jahres folgte der Wechsel zur Altstadt.
52 Spiele: Daniel Steininger
Daniel Steininger war für zwei Vereine in Liga 3 aktiv: Als 19-Jähriger wurde er von Fürth nach Regensburg ausgeliehen und kam beachtliche 25 Mal zum Einsatz (3 Tore). 2020 wechselte er dann im Winter zum 1. FC Magdeburg, bei dem er in eineinhalb Jahren 27 Mal auf dem Platz stand (1 Tor). Wie auch bei Nicolas Andermatt und Benedikt Kirsch wurde sein Vertrag anschließend nicht mehr verlängert – und er blühte bei der Altstadt wieder auf.
In Steiningers Vita stechen außerdem 49 Zweitliga-Einsätze für das Kleeblatt hervor, in denen ihm auch fünf Treffer gelangen.
54 Spiele: Felix Weber
Für zwei Jahre spielte Felix Weber bei den Münchner Löwen in der 3. Liga – die meisten seiner 54 Spiele (4 Tore) absolvierte er zudem als Kapitän. Es folgte der Wechsel nach Essen, in der Regionalliga West konnte er allerdings nicht Fuß fassen. Unser Glück, seit einem Jahr ist er ein wichtiger Stabilisator im Defensivverbund. Apropos: Er ist der einzige nominelle Defensivspieler in der Liste der Spieler mit Drittliga-Erfahrung.
58 Spiele: Markus Ziereis
Markus Ziereis ist zweifelsohne der Aufstiegsexperte schlechthin. Er ist mit der zweiten und ersten Mannschaft der Münchner Löwen, dem Jahn aus Regensburg und natürlich mit unserer Altstadt Regionalliga-Meister geworden – und bis auf 2017/18, als er mit 14 Toren im Team-Ranking hinter Sascha Mölders landete, war er jedes Mal mit Abstand bester Schütze seiner Mannschaft. Umso erstaunlicher, dass es für „Zier“ in vier Anläufen in der 3. Liga bislang nicht klappen wollte. Neben Regensburg und 1860 stand er auch für Darmstadt und Chemnitz auf dem Platz, insgesamt 58 Mal (1 Tor). (Dazu kommen noch 9 Spiele für den FSV Frankfurt in der 2. Bundesliga – 1 Tor) Klappt’s im fünften Anlauf? Ihm und uns wäre es natürlich zu wünschen.
Fazit
Was sagt uns das jetzt? Eigentlich gor nix.[4]Na sauber, des hättste auch schon am Anfang schreiben können … Denn die reine Anzahl an Drittliga-Einsätzen sagt natürlich nichts über die Qualität einer Mannschaft aus.
Ganz im Gegenteil, und da könnte sich die Philosophie unserer Mannschaft auszahlen. Die meisten Spieler in unserem Team sind solche, bei denen es an anderer Stelle bislang nicht ganz reichte – dazu zähle ich die sieben Spieler, die schon mal in der 3. Liga gespielt haben, aber auch die übrigen Akteure, die in den meisten Fällen in einem Bundesliga-NLZ ausgebildet worden sind, den Sprung in die erste Mannschaft jedoch nicht schafften. Für sie ist die nächste Saison die perfekte Gelegenheit, um es „allen zu zeigen“.
Genauso halte ich es für schwierig, nur auf solche Pseudo-Kriterien wie Einsätze in irgendeiner Liga zu schauen. Was hat man davon, wenn man eine Mannschaft mit lauter erfahrenen Spielern zusammenstellt, die aber nicht harmoniert?[5]Negativbeispiel (wie eigentlich für alles) mal wieder: Türkgücü München Da habe ich lieber eine hungrige Mannschaft, die genauso wie die Fans der kommenden Saison entgegenfiebert, weil die 3. Liga eben etwas ganz Besonderes ist.
Aber: Wenn es mal nicht läuft (und dazu wird es sicherlich auch mal kommen), dann braucht man natürlich auch den einen oder anderen Spieler im Kader, der so eine Situation auf einem ähnlichen Niveau schon mal mitgemacht hat. Zwischen der Regionalliga und der 3. Liga liegen schließlich Welten, besonders was die (kritische) Betrachtung in den Medien anbelangt.[6]Oder gab es zu Regionalliga-Zeiten etwa einen Blog über die Altstadt? ? Dementsprechend würden drei, vier Stützen der Mannschaft in meinen Augen noch guttun. Aber daran wird sicherlich im Hintergrund gearbeitet.
Mir ist jedenfalls nicht bange vor der kommenden Saison, auch wenn wir es (Stand jetzt) auf gerade mal 229 Drittliga-Spiele bringen. Und ich bin mir auch sicher, dass der Zier auch in der 3. Liga für uns knipst! ?
Fußnoten
↑1 | Von diesen 23 Spielern haben 19 bereits einen Vertrag für die kommende Saison. Patrick Weimar, Cemal Kaymaz, Nicolas Andermatt und Tim Danhof beziehe ich aber mit ein. Ich hoffe natürlich, dass die vier auch bleiben ?? |
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↑2 | Ist irgendwer böse, dass die beiden Teams nicht auf der Liste unserer Gäste im kommenden Jahr stehen? |
↑3 | Kein Wunder, die gefühlt sechs Trainer, die Türkgücü in der Saison hatte, konnten ja auch auf gefühlte 55 Spieler im aufgeblähten Kader zurückgreifen … |
↑4 | Na sauber, des hättste auch schon am Anfang schreiben können … |
↑5 | Negativbeispiel (wie eigentlich für alles) mal wieder: Türkgücü München |
↑6 | Oder gab es zu Regionalliga-Zeiten etwa einen Blog über die Altstadt? ? |