Die Altstadt hat ein neues Logo! Naja, so halb zumindest. Denn zum einen ist das neue Logo gar kein neues Logo, sondern das erste offizielle Vereinswappen aus den 1950er Jahren. Zum anderen fand dieses Traditionslogo bereits auf dem begehrten Jubiläumstrikot Anwendung.
Eigentlich macht man jetzt nur den nächsten Schritt: vom punktuellen Einsatz des Traditionslogos ist es jetzt das neue Hauptlogo. Und das ist gut so, finde ich zumindest.
Warum ich das so sehe?
Das neue Logo sorgt endlich für einen einheitlichen Look
In den vergangenen beiden Jahren waren drei Varianten im Einsatz: Das Traditionslogo aus den 1950er Jahren (also das „neue“), das Logo aus den 1970er/1980er Jahren, das unter anderem auf den gelben Trikots eingesetzt wurde[1]Das ist übrigens mein persönlicher Favorit, auch weil zu der Zeit die größten Erfolge gefeiert wurden und natürlich das bis gestern offizielle Logo, das auch in sämtlichen Medien verwendet wurde.
Für die beiden Jubiläumsjahre war dieser Variantenreichtum okay, jetzt ist es aber nur konsequent, mal wieder zu konsolidieren. Und da ist so ein Schritt zu einem Logo, das in den vergangenen Jahren viele Fans lieb gewonnen haben, doch der einzig richtige – wann will man sollst das Logo wechseln?
Zumal es auch beim bisher vermeintlich offiziellen Version des SpVgg-Logos ein über die Jahre (oder Jahrzehnte) gewachsenes Wirrwarr gab. Mal hatte das Logo einen Farbverlauf bzw. Schein, mal hatten die Buchstaben zum Rand mehr Abstand, mal weniger.[2]Und da sprechen wir gar nicht von Drittmedien, sondern auch von Veröffentlichungen des Vereins. Ich weiß, wovon ich rede … Vielleicht hat das Logo manchem besser gefallen – professionell und einheitlich war das nicht, zumindest nicht in der Anwendung.
Da ist es denn fast schon egal, auf welche Variante jetzt die Wahl fiel. Wichtig ist, dass es einheitlich ist. Und die Einführung dieses Logos hat den Vorteil, dass relativ schnell für jeden ersichtlich wird, wenn das falsche Logo verwendet wird. Voraussetzung dafür ist aber natürlich, dass in den kommenden Monaten nicht direkt wieder x-fach Abwandlungen des Logos entstehen und man auch auf den eigenen Vereinskanälen das Logo zügig austauscht.
Das Logo sorgt für bessere Wiedererkennung
Egal, wo man hinsieht: Wo auch immer Vereine ihre Logos ändern (und das haben in den vergangenen Jahren viele gemacht), die Logos werden fast immer schlichter und einfacher. Kleinteilige Logos fallen da gerade dann, wenn man die Logos untereinander auf einem Handy-Display bspw. in einer Tabelle ansieht, negativ auf. Man blicke zum Beispiel nach Fürth, wo man mittlerweile auf das ikonische Kleeblatt zurückgreift.
Aber auch in der 3. Liga lässt sich das gut beobachten. Wenn man die unten abgebildete Tabelle aus der kicker-App mit zusammen gekniffenen Augen ansieht, welche Teams kann man direkt identifizieren? Welche Gestaltungselemente nimmt man wahr? Dortmund, Essen, 1860, Osnabrück – das sind Teams, die man auf den allerersten Blick erkennt. Duisburg, das ein Jubiläumslogo einsetzt, in dem Streifen dominieren, kann man durch die Kleinteiligkeit ganz schwer wahrnehmen, und wer beim FSV Zwickau erkennen kann, dass oben drei Schwäne einem Fußball nachjagen, der muss sich schon sehr intensiv mit dem Verein auseinandergesetzt haben.[3]Zur Reihenfolge der Tabelle: Schon mal ganz nett, am Ende würde ich aber doch ganz gerne vor Aue landen ?
Unser Altstadt-Logo ist so ein Zwischending: Es hatte bislang ein dominantes „SpVgg“ in der Mitte, was grundsätzlich für Wiedererkennung sorgte. Die insgesamt 24 Buchstaben, die dieses Signet umrahmen, kann man bei der Größe aber natürlich nicht entziffern.[4]Abgesehen davon sollten die meisten auch wissen, dass „SpVgg“ die Abkürzung für Spielvereinigung ist. Das muss man also eigentlich nicht ausschreiben Mit insgesamt 29 Zeichen lägen wir im gesamten Profi-Fußball auf dem zweiten Platz, wenn es darum gehen würde, wie viele Buchstaben man auf 32 mal 32 Pixel quetschen kann.[5]Knapp vor dem „1. Fußballclub Heidenheim 1846“, allerdings mit deutlichem Rückstand hinter Spitzenreiter „Braunschweiger Turn u. Sportverein Eintracht e.V. 1895“ – … Weiterlesen
Das neue Logo sendet vor allem zwei Signale: Wir sind die SpVgg und wir sind Gelb und Schwarz. Das erkennt man auch, wenn man das Logo in 32 mal 32 Pixel in der kicker-Tabelle sieht. Und so muss es eben sein!
Das Logo hat Charme und passt zu uns
Vor allem aber ist das Logo eben kein Produkt einer vermeintlich genialen Marketingagentur, die in Schrägen und Strichstärken die massenkonformen Werte des Fußballvereins Produkts wiederzufinden glaubt.[6]In der knappen Veröffentlichung des Vereins kam das etwas missverständlich rüber, was auch zu nicht ganz glücklichen Formulierungen bspw. hier führte
Es ist ein vielmehr eine Rückkehr zu den Wurzeln, in die Zeit, als Ikonen wie Paul Guhl, Fritz Semmelmann und Jumbo Zeitler unseren über 100 Jahre alten Verein erstmals in die 2. Liga brachten.
Das Logo ist schlicht, sorgt mit der Frakturschrift aber gleichzeitig für ein Akzente. Wenn sich entsprechende Applikationen auch in den Trikots wiederfinden, dann wird der Kreis bzw. das Logo rund.
Und das Logo im Einsatz sorgt bei mir direkt für Gänsehaut:[7]Gut, das kann natürlich in dem Fall auch an den Schlüsselwörtern „DFB-Pokal“ und „1. Hauptrunde“ oder an der Nähe zum HSV-Logo liegen. Schick ist es aber allemal, vor … Weiterlesen
Bleibt eigentlich nur eine Frage: Warum heißt es im Logo jetzt wieder „SpVgg“ und nicht „SpvGG“, wie die neue, offizielle Schreibweise zu sein scheint?[8]Die Erklärung zu diesem Gag findest du hier. ??
Ich jedenfalls bin froh, wenn wir zukünftig einen einheitlichen Auftritt haben, und zwar mit einem schlichten Logo, mit dem ich mich identifizieren kann. Was will man denn mehr?
Fußnoten
↑1 | Das ist übrigens mein persönlicher Favorit, auch weil zu der Zeit die größten Erfolge gefeiert wurden |
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↑2 | Und da sprechen wir gar nicht von Drittmedien, sondern auch von Veröffentlichungen des Vereins. Ich weiß, wovon ich rede … |
↑3 | Zur Reihenfolge der Tabelle: Schon mal ganz nett, am Ende würde ich aber doch ganz gerne vor Aue landen ? |
↑4 | Abgesehen davon sollten die meisten auch wissen, dass „SpVgg“ die Abkürzung für Spielvereinigung ist. Das muss man also eigentlich nicht ausschreiben |
↑5 | Knapp vor dem „1. Fußballclub Heidenheim 1846“, allerdings mit deutlichem Rückstand hinter Spitzenreiter „Braunschweiger Turn u. Sportverein Eintracht e.V. 1895“ – überflüssig zu erwähnen, dass man keines der über 50 Zeichen bei der kleinen Darstellung erkennen kann. |
↑6 | In der knappen Veröffentlichung des Vereins kam das etwas missverständlich rüber, was auch zu nicht ganz glücklichen Formulierungen bspw. hier führte |
↑7 | Gut, das kann natürlich in dem Fall auch an den Schlüsselwörtern „DFB-Pokal“ und „1. Hauptrunde“ oder an der Nähe zum HSV-Logo liegen. Schick ist es aber allemal, vor allem in Kombination mit dieser Hauptschriftart. Geil! |
↑8 | Die Erklärung zu diesem Gag findest du hier. |