0:2 in Essen. Halle gewinnt. Zwickau gewinnt.
Nachdem die beiden vorangegangenen Spieltag fast nicht besser für uns hätten laufen können, gab es an diesem Wochenende einen Dämpfer. Und der komfortable Vier-Punkte-Vorsprung ist wieder auf einen Zähler zusammengeschmolzen. Dazu war die zweite Hälfte in Essen die wahrscheinlich schlechteste, die wir im neuen Jahr gespielt haben.
Man kann’s aber auch umdrehen: Wir stehen immer noch über dem Strich. Wir haben in der ersten Hälfte richtig guten Fußball für ein Auswärtsspiel gezeigt. Mit Dortmund, Oldenburg und Meppen sind drei Konkurrenten leer ausgegangen.
Und wir haben im Gegensatz zu all unseren Konkurrenten im Abstiegskampf unseren Trainer nicht entlassen müssen, weil wir uns nicht nicht mehr anders zu helfen wussten – mit Oldenburg und Meppen haben nach Dortmund II, Halle und Zwickau die beiden übrigen Teams ihre Trainer gefeuert. Und wir werden das auch gemeinsam zum Klassenerhalt packen. Da bin ich immer noch sehr, sehr optimistisch.
Denn so viel ist klar: In Essen kann man verlieren. Und wenn wir am Samstag gegen Mannheim an die erste und nicht an die zweite Halbzeit anknüpfen, dann holen wir da auch wieder was!
Das Spiel in aller Kürze
In wirklich aller Kürze: Die erste Hälfte war super, nur haben wir – Wie sagt man heute? – den letzten Punch vermissen lassen. Es gab schon ein paar Situationen, in denen wir ein Tor hätten machen können und im Nachhinein hätten machen müssen (Nollenberger, Kirsch). Defensiv dafür eine sehr solide Leistung gegen harmlose Essener – die nach der Pause dann aber deutlich aktiver waren.
Vom Anstoßpunkt weg hat man gemerkt, dass die zweite Hälfte anders laufen würde, was sich leider dann auch in zwei Gegentoren niederschlug. Aber solche Tore passieren, da muss man sich nicht weiter drauf aufhängen. Aber: Dass wir Mitte der zweiten Hälfte kaum für Entlastung sorgen konnten und den Ball gefühlt kaum noch über die Mittellinie bekommen haben, hat mich schon sehr gefrustet.
Aber mei, solche Phasen gibt’s dann halt auch.
Das Ergebnis war alles in allem okay, weil Essen im Gegensatz zu uns halt die Tore gemacht hat.
Unsere Leistung war in der ersten Hälfte für ein Auswärtsspiel super. Die zweite Hälfte war die wahrscheinlich schwächste in diesem Jahr.
Der Schiedsrichter pfiff einen glasklaren Rückpass nicht, das wäre ein Freistoß in guter Position gewesen. Ansonsten kaum kniffelige Entscheidungen.
Gedanken zum Spiel
So ein Spiel darf’s auch mal geben. Ich selbst bin nach den beiden Siegen fast schon etwas abgehoben gewesen (siehe Stimmungsbarometer), aber wir sind halt trotzdem ein Team im Abstiegskampf. So realistisch muss man sein.
Wir sind sechs Teams im Abstiegskampf. Seit dem Wochenende ist mit den Siegen von Köln, Duisburg und natürlich Essen klar, dass in den kommenden Wochen ein Sextett um den Ligaverbleib kämpfen wird. Wir haben in meinen Augen die besten Karten, und zwar nicht nur, weil wir aktuell auf einem Nichtabstiegsplatz stehen. Denn …
Wir haben im neuen Jahr jetzt einen Schnitt von 1,5 Punkten. Von den acht Spielen haben wir vier gewonnen und dabei gegen drei Top-Teams, drei Teams aus dem Mittelfeld (unter anderem Essen) und zwei Konkurrenten im Abstiegskampf gespielt. Sollten wir diesen Schnitt halten können, dann wird es ein Spaziergang zum Klassenerhalt. Davon kann man aber natürlich auch nicht unbedingt ausgehen.
Defensiv müssen wir wieder stabiler werden. Schließlich haben wir in sechs dieser acht Spiele zwei oder mehr Tore kassiert.
Stimmungsbarometer
+5 (nach dem Zwickau-Spiel +8)
Ich war nach dem Zwickau-Sieg fest davon überzeugt, dass wir nächstes Jahr dritte Liga spielen. Ich habe mir – wie in den letzten Wochen der vergangenen Saison – den Stand in den verschiedenen Regionalligen eingeholt, auf wen wir nächste Saison wohl treffen werden.[1]Und damit meine ich nicht den Zwölften der Regionalliga Bayern (Schweinfurt), sondern eher Münster, Ulm, Lübeck. Diese Euphorie ist natürlich wieder etwas gedämpft, schließlich stehen wir 13 Spiele vor Saisonende nur einen Punkt vor dem Abstiegsplatz.
Aber: Wir haben aus meiner Sicht nach wie vor die besten Karten. Schon fünf weitere Siege könnten reichen, und die könnten wir in den ausstehenden sieben Heimspielen gut holen. Am besten also am Samstag gegen den Waldhof für die nächste Überraschung sorgen – und einen weiteren Schritt in Richtung Klassenerhalt machen.
Oldschdod!
Fußnoten
↑1 | Und damit meine ich nicht den Zwölften der Regionalliga Bayern (Schweinfurt), sondern eher Münster, Ulm, Lübeck. |
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