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So weit ist es schon gekommen đŸ˜±

Freitagabend, 20:40 Uhr – und ich sitze auf der Couch und ziehe mir freiwillig[1]oder aus Zwang, ganz wie man‘s sieht den Clasico der Regionalliga Bayern rein.

Buchbach gegen .

Will man jemandem die Regionalliga Bayern erklĂ€ren, dann muss man ihm nur dieses Spiel zeigen. 900 Zuschauer, einer davon betĂ€tigt fortwĂ€hrend eine dieser grausam klingenden Tröten, die man in Fußballstadien eigentlich verbieten sollte, ein anderer probiert aus, was fĂŒr lustige GerĂ€usche das Megafon machen kann, das er sich fĂŒr diesen besonderen Anlass noch schnell bei Amazon bestellt hat, eine Handvoll ruft „Auf geht’s, Schoiding, auf geht’s!“ und die Buchbacher auf der TribĂŒne „klatschen die letzten zehn Minuten ein“.

So weit, so bekannt.

Der Grund, weshalb ich mir das Spiel reinziehe, ist natĂŒrlich: Wir sind mittendrin im Abstiegskampf. Und ich muss darauf hoffen, dass Buchbach, gegen das wir uns vergangene Woche bis auf die Knochen blamiert haben, auch gegen Schalding gewinnt. Denn falls Schalding drei Punkte holt, dann stehen wir am Samstag nach dem Spiel in FĂŒrth womöglich auf einem Abstiegsplatz.




Schalding ist in der Schlussphase druckvoller, Buchbach lĂ€uft teilweise hinterher. VerrĂŒckt. Wie so oft in den vergangenen Tagen[2]und, ja, auch NĂ€chten denke ich an diese völlig unwirkliche Schlussphase von vergangenem Samstag, in der wir, der stolze Ex-Drittligist, die vermeintliche Heimmacht mit dem fĂŒr diese fußballerische Magerkost sensationellen Zuschauerzuspruch, gegen den Tabellenletzten anrennen uns Chance um Chance erspielen alles probieren klĂ€glich versagen und mehr verteidigen als angreifen.

ZurĂŒck nach Buchbach. Schalding jedenfalls greift an, könnte in der Nachspielzeit sogar noch einen Elfmeter bekommen. Durchatmen. Dann der Abpfiff. Erleichterung. Kein Abstiegsplatz – zumindest an diesem Wochenende.

Und wenn wir schon beim Thema „So weit ist es schon gekommen“ sind: Ich checke noch schnell das Restprogramm des SV Schalding-Heining.[3]Unserem vermutlich Ă€rgsten Gegner im Kampf um den Klassenerhalt. Das zu schreiben tut so weh, dass es in eine Fußnote muss.

Und siehe da: Sie spielen gegen exakt dieselben Gegner wie wir, nur dass wir zusĂ€tzlich noch gegen Schweinfurt spielen.[4]Dass Schalding in dieser Saison aufgrund dieses seltsamen Regionalliga-Bayern-Spielplan-Algorithmus immer auf das Team trifft, gegen das wir in der Vorwoche gespielt hatten, hatte ich natĂŒrlich … Weiterlesen Die nĂ€chsten Gegner sowohl von uns als auch von Schalding sind, in genau dieser Reihenfolge: FĂŒrth II, Bamberg, Burghausen, TĂŒrkgĂŒcĂŒ, WĂŒrzburg, NĂŒrnberg II.

In anderen Worten: Sollten wir, die wir ja sogar noch ein Spiel mehr haben, am Ende hinter Schalding und auf einem Relegationsplatz stehen, dann hÀtten wir genau das auch verdient.

In noch anderen Worten: Es gibt keine Ausreden!

[5]Und noch eine Fußnote zur Trainerentlassung: NatĂŒrlich war es die richtige Entscheidung, und sie kam definitiv kein Spiel zu frĂŒh. Mintal ist/war auch kein Bauernopfer, sondern er ist als Trainer … Weiterlesen

Fußnoten

Fußnoten
1 oder aus Zwang, ganz wie man‘s sieht
2 und, ja, auch NĂ€chten
3 Unserem vermutlich Ă€rgsten Gegner im Kampf um den Klassenerhalt. Das zu schreiben tut so weh, dass es in eine Fußnote muss.
4 Dass Schalding in dieser Saison aufgrund dieses seltsamen Regionalliga-Bayern-Spielplan-Algorithmus immer auf das Team trifft, gegen das wir in der Vorwoche gespielt hatten, hatte ich natĂŒrlich schon zu Saisonbeginn registriert, aber direkt wieder gelöscht – in dem Irrglauben, das ich diese freigewordene HirnkapazitĂ€t lieber fĂŒr den Spielplan der WĂŒrzburger Kickers nutze 

5 Und noch eine Fußnote zur Trainerentlassung: NatĂŒrlich war es die richtige Entscheidung, und sie kam definitiv kein Spiel zu frĂŒh. Mintal ist/war auch kein Bauernopfer, sondern er ist als Trainer am Ende verantwortlich fĂŒr Leistung und Ergebnisse, vor allem aber fĂŒr den Spielstil der Mannschaft. Und dass wir das falsche taktische Konzept haben – insbesondere fehlendes Umschaltspiel – das hat man spĂ€testens Mitte der Hinrunde gesehen. Es hat halt leider nicht gepasst. Und jetzt haken wir die „Ära Mintal“ ab und hoffen, dass sie am Ende nicht in einem Atemzug genannt wird mit der „Ära Ingo Walther“